Das MPS in Öjendorf feiert den Erfolg von Saltatio Mortis

MPS_Öjendorf_saltatio_mortisÜber den Erfolg von Saltatio Mortis und der daraus folgenden typisch deutschen Diskussion habe ich ja schon berichtet.

Das MPS in Öjendorf stand eindeutig unter dem Zeichen des Erfolges der süddeutschen Band – dazu später noch mehr.

Ich hatte mich auf eine stressige Anfahrt eingestellt, aber das mein Navi mich mitten durch Hamburg führen würde – daran hätte ich vorher nicht geglaubt.

Rund um das Maschener Kreuz ging gar nichts mehr, wie mir Freunde berichteten – und mein Navi wusste das wohl, schickte mich durch den Elbtunnel und dann quer durch Hamburg. Ehrlich gesagt, hatte ich unterwegs keinen Blick für die Schönheiten der Elbmetropole, ich war nur genervt vom Verkehr.

Die Campside in Öje ist riesengroß, ich war schon öfter da und es war mal wieder bestens organisiert. Entgegen der Ankündigung von Gisbert Hiller gab es nämlich doch Wasser und Strom, zwei drei Lichtmasten erhellten nachts das riesige Gelände.

Ich habe Freitagabend noch nie eine so gut gefüllte Campside in Öjendorf gesehen – angesichts des recht guten Wetters haben sich doch viele Leute entschlossen, zu kommen, –  und Öjendorf ist definitiv der Saisonhöhepunkt.

Das Veranstaltungsgelände selbst ist riesig,  Gisbert Hiller schreibt, dass das Veranstaltungsgelände die Größe von ca. 20 Fußballfeldern hat.

Wer sich einen Eindruck verschaffen will, was es bedeutet dieses Gelände mit den Buden, Bühnen und Arenen vorzubereiten und zu betreiben, schaut sich das eindrucksvolle Video an, das 2011 entstanden ist : MPS Genesis.

Insgesamt hat Gisbert Hiller fünf(!)  Bühnen bespielen lassen und es kam die Crème de lá Crème der Szene: Saltatio Mortis, Omnia, Faun, The Dolmen (die ihren dritten und letzten Auftritt in diesem Jahr beim MPS gaben), Metusa, Duivelspack, Vroudenspiel, Saor Patrol, Rapalje … Unmöglich alles zu sehen und zu hören.

 

Blöderweise spielten meine favorisierten Bands an völlig entgegengesetzten Bühnen, so dass ich einige Kilometer gelaufen sein dürfte.MPS_Öjendorf_Keri_Pinney

Am Samstag wurde – wie auch am Sonntag – schon um 11:00 eröffnet – und pünktlich nach einer Stunde setzte Regen ein. Der tobte sich um die Mittagszeit zu einem kräftigen, länger anhaltenden Regenguss aus ( er dauerte genau drei Schwarzbier am Schwarzen Kater…) und dann war es vorbei mit dem  Regen. Ein Sonne – Wolken Mix sorgte für eine tolle Atmosphäre. Allerdings wurde es tatsächlich so kühl, dass ich meinen Umhang rauskramen musste.

Den hatte ich  am Abend vorher einer Freundin geliehen, die  jede Menge rotes Kerzenwachs auf den Mantel gebracht hatte – sie hatte die Kerzenschale  vom Tisch geschmissen (ein Schelm wer denkt, dass dabei Bruder Alkohol seine Hand im Spiel hatte). Jedenfalls sah diese Menge rotes Kerzenwachs auf dem Umhang im Dunkeln aus wie, na sagen wir mal, was schon Gegessenes.

Und einige Leute sprachen mich an: “ Äh, Du hast da was am Umhang …” Leider verschaffte mir das vor der Rapalje Bühne nicht mehr Platz zum tanzen…

An besagter Taverne hatte ich Gelegenheit mich mit Dieb und William von Rapalje zu unterhalten. Dieb erzählte mir, dass er es mal mit studieren versucht hatte aber letztendlich als Straßenmusikant mit Geige seine Bestimmung in der Musik gefunden hat.

Mit William kannst Du über Gott und die Welt schnacken, er erzählte mir ein paar Anekdoten aus seinem Musikerleben, früher hat er oft in Oldenburgs und Bremens Straßen gestanden, heute findet er nur noch selten Zeit hierfür.

Tja, und dann kam ich in einen argen Gewissenskonflikt. Zum allerallerersten – und hoffentlich zum letzten Mal – habe ich mich gegen Faun und für eine andere Band entschieden.

The Dolmen, der Star am Himmel des letztjährigen MPS, ist in dieser Saison bedauerlicherweise nur dreimal gebucht worden, da musste ich hin!

Unverständlich für mich, denn die Bühne ist bei den Konzerten immer sehr voll und die Band zeigt eine Publikumsnähe, die auch nicht selbstverständlich ist.

Wo ich gerade darüber am jammern bin, meine britischen Lieblinge  so wenig oft gesehen zu haben, stellt sich mir die Frage, warum sie auf der Party in den Westfalenhallen fehlen… Man kann nicht alles haben!

Zu den Dolmen: Sie haben drei tolle Gigs am Samstag hingelegt und keines war gleich. Es gibt ja die eine oder andere Band, deren Repertoire nicht immer ganz so umfangreich ist, bei Dolmen läuft man aber nicht  in Gefahr, immer wieder dasselbe zu hören.  Im Gegenteil, ich habe jetzt erst einige Stücke der vorletzten CD (meine Lieblings CD) “Witchlord” Live auf der Bühne gesehen. Fantastisch.

In Öjendorf waren sie wieder in der Originalbesetzung auf der Bühne – beim MPS in Bückeburg  musste Kerry ja vertreten werden. Und das Wetterglück war ihnen hold, ihre Gigs lagen immer im Trockenen.

Bespielt wurde ihre Bühne auch von Saor Patrol und Rapalje, und da lag es nahe, dass Dolmen wieder etwas von der Crann Tara CD auf die Bühne brachte. Toll, Saor Patrol gemeinsam mit Dolmen auf der Bühne zu sehen!MPS_Öjendorf-15

Zwischen den Sets bin ich immer mal wieder zur Campside, äh, Proviant holen sagen wir mal. Da begegnen mir  drei jüngere Leute und sie fragt mich, ob sie mal anfassen dürfe.

Ich frage vorsichtig “Na, was denn?” Und sie meint “Das Schwert”. Aha. Ziemlich erleichtert gebe ich mir meinen Katzbalger und sage “das ist ein Katzbalger“.”

Sie hatte einigermaßen Schwierigkeiten, das Wort auszusprechen (Scheiss Met Smiley ) und fragt, was denn der Unterschied zum Schwert sei. Ich sage:” Wie immer, die Länge!”

Ich denke mal, die drei haben noch ihren Spaß auf dem MPS gehabt!

Nun zu SaMo. Sie hatten Grund zum feiern und haben das auch ausgiebigst getan.

Das Nachtkonzert dauerte statt geplanter drei locker vier Stunden, ihr Publikum war gigantisch groß – und feierte mit.

Wurden doch zwei Flaschen auf die Bühne gereicht, eine große und eine ganz kleine. Mit ` nem Zettel dran: Für Spielleute unter 1,65 m. Wer mag da wohl gemeint gewesen sein?

Später ließ Gisi in Formel 1 Manier die ganze Band in Sekt baden (meine Herren, das muss klebrig sein). Davon hab ich leider keine Bilder, obwohl es ein wahrhaft göttlicher Anblick ist.

Gisi erinnerte an die Zeit, als ein paar Typen aus einem Heerlager schüchtern anfragten, ob sie mal auf der Bühne spielen könnten.

Naja, so ändern sich die Zeiten! Ich gönne ihnen den Erfolg!

Tja, und zur Feier des Tages spendiert Gisbert Hiller der Band eine Aufnahme einer DVD im nächsten Jahr in Südafrika. Man sah es den Gesichtern der Band an, dass die garantiert nichts davon wussten. (Ich bin sicher, das es auch hier wieder Leute gibt, die meckern und das alles für nen plumpen Marketingtrick halten…)

 

MPS_Öjendorf-289Wenn man über den Markt geht, trifft man jede Menge interessante Gestalten, tolle Gewandungen, fantastische Gesichter. Schönen Gruß an die Drachenfamilie, das sah wirklich toll aus!

Aber was schleppen die Leute nicht alles über den Markt! Spieße, sauschwere Schilder, Bidenhänder, Langschwerter und was weiß ich noch alles. Dazu gewandet in Platten- oder Kettenrüstung oder irgendetwas Fantasy mäßiges.

Das MPS lebt nicht nur von den Heerlagern, den Shows, den Bühnen sondern auch vom bunten Publikum. Es ist genauso fantastisch wie der Rest vom MPS.

Nun neigt sich für mich die Saison dem Ende zu. Nächste Woche bin ich in Remeringhausen, einem wunderschönen Veranstaltungsort.

Parken und Zelten ist dort übrigens kostenlos (mal sehen, wer darüber wieder meckern wird) und der Eintritt beträgt auch nur 10 Euro.

Und Leute mit einer neuen SaMo CD kommen glatt umsonst rein (ich bin sicher, auch hier gibt´s den einen oder andern Honk, der sich darüber beschwert).

Und danach ist Abschluss für mich in Borken, das MPS macht dann noch in Maxlrain und in Hohenlockstedt weiter, aber leider, leider kann ich da nicht kommen.

Wir aber heben doch in “Remme” zusammen einen an Tom´s Taverne?

Das Fotoalbum zu Öjendorf findet ihr hier!

2 Gedanken zu „Das MPS in Öjendorf feiert den Erfolg von Saltatio Mortis“

  1. feiner Bericht, mit ein paar verdienten Spitzen, durchaus. Und geniale Fotos. Nächstes Jahr ist Dein Bewährungshelfer wieder dabei und wenn Gisi dann nicht öfter Dolmen bucht….werde ich zum Rhinozeros, jawohl! 🙂

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