Das MPS in Rastede–trotz des Wetters eine Superstimmung

Der Tod hat_Metusa erwischt in RastedeTja, der verheißungsvolle Auftakt am Donnerstag hat sich dummerweise wettertechnisch nicht fortgesetzt. Am Freitag und vor allem am Samstag und Sonntag war Schluss mit lustig und die Schauer nahmen zum Teil sintflutartige Formen an. Als ob das nicht genug wäre, wehte auch ständig ein ziemlich fieser, böiger Wind und am Sonntag kam sogar kurz ein Sturm auf. Der dauerte zwar nur so 10 – 20 Minuten, zersäbelte aber auf der Campside einige Pavillons und Zelte und auch auf dem Veranstaltungsgelände erwischte es ein Sonnensegel und ein Wikingerzelt. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden.

Mein Pavillon knickte auch ein, konnte aber später wieder so einigermaßen repariert werden.

Trotz des Wetters waren massig Leute auf dem Platz, vor allem Donnerstag und Freitag, und weil es nicht ganz so warm war, hat Gisi Unmengen von Lagerfeuern eingerichtet.

Nur am Samstag half auch kein Feuer, es schüttete aus Kübeln und die Familien verließen fluchtartig das Gelände.

Die Campside war außerhalb von Rastede, zu Fuß waren es etwa 20 Minuten. Die musste man aber nicht gehen, den ganzen Tag fuhr ein Reisebus von der Campside zum Gelände und zurück, man musste maximal 20 Minuten warten. Der Bus war proppenvoll und fasste auch nicht immer alle Wartenden, aber er war kostenlos und die Fahrt war kurz,da konnte man schon mal die wenigen Minuten ölsardinenartig stehen.

Und bei der guten Laune die im Bus herrschte hat es sogar noch Spaß gemacht!

Auf der Campside konnte auch das bescheidene Wetter der guten Laune keinen Abbruch tun – als ich Mittwoch abends ankam, war man schon überall kräftig am feiern!

Am Donnerstag habe ich eine (für mich)  neue Band kennengelernt: Satolstelamanderfanz, die haben mir Live sehr gut gefallen, so dass ich mir alle drei CDs von denen zulegen musste.

Der Ausfall von Faun – sie hatten wegen wegen Krankheit abgesagt – wurde von Versengold kompensiert, und das war ein würdiger Ersatz.

Außerdem gab die Formation von Knasterbart ihren Premierenauftritt.

Knasterbart besteht aus Versengoldleuten und Mr. Hurley . Die Formation hatte sofort eine riesige Anhängerschar und besonders der Song “Sauf mich schön” fand viele Fans und Anhänger. Wir können uns auf rotzfreche Auftritte freuen.

Hoffentlich brauchen sie in der Zukunft nicht wieder gefühlte drei Stunden für den Soundcheck.

Das neue Heerlagerkonzept bewährt sich prima: alle Lager waren super ausstaffiert, wurden in die Kinder Schnitzeljagd mit einbezogen und boten den Zuschauern Action und Unterhaltung.

Sonntag hat Gisi wieder den Familientag durchgeführt – Besucher von 55 – 65 zahlten reduzierte Preise, alle unter 15 und über 65 waren kostenlos dabei, der Rest zahlte 13 Euro  – ein Preis, der in Rastede seit 8 Jahren Bestand hat.

Ich hab Metusa ja schon in Weeze mit neuen Stücken gehört, eines aber möchte ich besonders erwähnen, weil es mich mal wieder ins Herz getroffen hat: Wenn sie lacht. Dominik hat mir erzählt, er hat das Lied geschrieben weil er immer wieder Männern begegnet, die Frauen als Objekt und ihr Eigentum begreifen.  Den Protest, die Sehnsucht der Betroffenen– man hört es heraus!

Omnia trat am Samstag auf und trotz Regen herrschte eine gigantische Stimmung. Nur der Schluss hat mir – wie in Weeze – nicht gefallen. Sie holen nämlich Alea von Saltatio Mortis auf die Bühne, er spielt dann ein Didgeridoo.  Ich will hier gar nicht den generellen Musikstil von SaMo kritisieren, Schönheit und Ästhetik liegen schließlich ausschließlich im Auge, sorry, Ohr, des Betrachters. Aber Omnia steht in der Szene für unverfälschten Pagansound, die Gruppe steht für Paganwerte und für all das steht SaMo eben gerade nicht. Wenn Alea mit martialischen Gesichtsausdruck und entsprechenden, für jeden erkennbar einstudierten, Gesten auf der SaMo Bühne steht, mag er ja seine in der Masse jugendlichen Zuhörer begeistern, aber ich als Pagan finde das höchst seltsam auf einer Omniabühne. Und es widerspricht auch meiner Meinung nach den Aussagen der Band. Da geht es um Magie, Verständnis für die Umwelt, Politik und nicht primär um eine gut verkaufbare Show.Kayleigh Marchant_The_Dolmen_Rastede_2013

Übrigens gab Philipp am 8.5. bekannt, dass er die Band verlassen wird – und so trat Omnia ohne den großartigen Gitarristen auf und stellte das Set dementsprechend um.  Wer die Hintergründe nachlesen will, kann das hier tun. Ich wünsche Philipp viel Glück auf dem weiteren Weg, bestimmt werde ich ihn wieder hören.

Ich hatte mal ein Gespräch in einer in jeder Beziehung denkwürdigen Nacht am Lagerfeuer im letzten Jahr in Bückeburg – ich werde das Gespräch nie vergessen, es hat mich inspiriert.

Am Samstag konnte ich The Dolmen hören und sie hatten prominente Zuhörer. Unter anderen Anja von Metusa und den Tod, den angesichts der geilen Musik der Schalk packte und er infolgedessen Anjas Hut klaute. Sie hat ihn wieder und ansonsten hat er wohl auch nicht seines Amtes gewaltet. Später spielte sie mit Hut und bei voller Gesundheit wieder auf.

Erwähnenswert ist noch die Markteröffnung am Samstag: hier wurde über den Herzog zu Gericht gesessen und ein Junge aus dem Publikum entschied doch tatsächlich “Unschuldig”. Das passte nun mal gar nicht ins Konzept,  also wurde er trotzdem  geteert und gefedert. Einen Teil dieser Prozedur habe ich im Bild festgehalten und ich werde sehen, ob ich noch Tonaufnahmen nachreichen kann. Das Album findet ihr hier.

Sehen wir uns nächste Woche in Hohenwestedt?

4 Gedanken zu „Das MPS in Rastede–trotz des Wetters eine Superstimmung“

  1. Halli Hallo!
    Ja, es war ein bombastisches Wochenende, trotz des echt fieses Wetters! Ich hatet ja Glück, da ich mich wärend eben dieser im Herrlager desHerzogs Daselbst aufhalten drufte. (Kontakte sidn was feines. ^^) Wir haben uns ja leider doch nicht mehr getroffen, aber ich hoffe, das wir das mit dem Interview nochmal anderweitig schaffen. Vieleicht müssen wir mal einen festen Termin machen. ^^
    Ansonsten bleibt noch zu berichten, das der herzog (nachdem er seine Federn wieder los war. ^^) nur mit Badetuch bekleidet auf dem Plan gesichtet wurde. (Es hat wohl wer vergessen ihm seien Sachen zu bringen. ^^) und er dann noch jemandne Hängen lies. Ach ja, eine hand wurde auch noch bagehackt. ^^
    Rapalje war wie immer spitzenmäßig, und laut Ausage von Maceál hat William sein Nahtod-Erlebniss auch fast schadenfrei überstanden. Lediglich seine Stime sei wohl für ein paar Studnen Tod gewesen. ^^ Zur Erklärung: Der Tod Daselbst hatet den armen William auf der Bühne dahingerafft, welcher dann auf einer Sonnenliege mitten auf der Bühen lag. Maceál hat dann kurzerhand den Tod zum Bodranspielen verurteilt. Klang auch garnicht schlecht. ^^ nachdem der Tod aber zum Micro griff war allen klar: Der kann Wiliam nicht ersetzten! Und so musste der Tod William dann wieder ins Leben zurückholen. Ein Glück für Rapalje und alle William-Fans! ^^

    Mehr will ich hier auch garnicht sagen, der Bericht war mal wieder klassem ich wühl mich jetzt mal durch die Fotos. ^^

    Greetz,
    Maja von der Alme

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  2. Hallo,

    Gisi hat die Lagerfeuer nicht nur aufstellen lassen, sondern einige davon mit Fackeln, Barfuss, in Tarnjacke und Sonnenbrille höchstselbst im strömenden Regen angezündet. Respekt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thorsten

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