Das MPS – nach der Saison ist vor der Saison

Zuschauerandrang beim MPS ÖKaum ist die MPS Saison 2014 vorbei,  geht es mit Hochdruck an die Analysen der abgelaufenen Spielperiode und den notwendigeren Schlussfolgerungen.

Für mich offensichtlich in der abgelaufenen Saison waren die kosteneinsparenden Veränderungen, die nichts am grundsätzlichen Konzept der Veranstaltung geändert haben.

Je nach Standort wurden nicht alle Bühnen ständig von Bands bespielt  – was der Qualität keinen Abbruch tat.

Im Gegenteil , jeder Spielort entwickelt mittlerweile sein eigenes Profil und seinen Charme, der geprägt ist von den örtlichen Rahmenbedingungen.

So haben die Gutshofstandorte Basthorst und Remeringhausen ihr eigenes Flair, an das sich das Angebot aus meiner Sicht noch entwickeln muss.

Was mir am neuen Standort Basthorst sehr gefallen hat, war die Verzahnung der lokalen Infrastruktur wie Gastronomie und Scheune mit dem genialen Nachtauftritt der Cobblestones.

Hier Folk als Nachtkonzert zu bieten ist sicher eine gute Entscheidung.

Dresden hat sich mittlerweile etabliert und ist eine geniale Veranstaltung geworden, die absoluten Lokalmatadoren sind meine Bremer Lieblingsjungs von Versengold, sie laufen sogar Saltatio Mortis den Rang ab und das will was heißen.

Die Veränderung der Markteröffnung hat nach meiner Meinung ebenfalls neuen Wind reingebracht.

Gut, man kennt nach etlichen Veranstaltungstagen die Sprüche und Dialoge genauso wie zu Zeiten des Duos Eduard von Sonnenberg und Bruder Rectus.

Aber mit dem Trio Rectus – Tod – Hässlicher Hans ist schon etwas mehr Flexibilität hineingekommen. Wenn dann noch der wirklich coole Marquis dazukommt, ist es mehr als perfekt.

Die Preisveränderung  beim Eintritt, sei es was die Vorverkaufspreise, die Jahreskarte und den Tageseintritt betrifft,  finde ich angemessen und hält jedem Vergleich mit anderen Großveranstaltungen Stand. The Dolmen - Kaleigh beim Ö

Die Erhöhung der Campsidegebühren, die Art und Weise wie das gemacht wurde und die ungleiche Belastung von WoMos und WoWa´s finde ich überdenkenswert.

Die Jahreskarte Plus ist sicher ein sehr guter Schritt, um wieder mehr Camper auf das MPs zu bekommen.

Ich war in diesem Jahr berufsbedingt “nur” auf zehn Veranstaltungen aber im Gegensatz zu früheren Jahren habe ich kein einziges Mal erlebt, dass die Campside aus allen Nähten platzt.

Auch wenn Gisis schreibt, dass er noch nie so viele Camper wie in 2014 hatte – das ist halt mein subjektives Empfinden, mag sein, dass er teilweise mehr Fläche angemietet hatte.

Ich finde es Wert darüber nachzudenken, ob die Reduktion des Sanitärangebotes bei gleichzeitiger drastischer Erhöhung der Preise und die fehlende Möglichkeit für nur  einen Campingtag zu buchen nicht wieder rückgängig gemacht werden kann.

Ich habe mit Leuten gesprochen, die für eine Nacht Campside in Luhmühlen mal eben 30 Euro abgedrückt haben. Und als Gelegenheitsbesucher gesagt haben: “Ich komme das nächste Mal höchstens als Tagesgast”.

Man sollte überlegen, ob man diese Kunden nicht fester binden kann – eine grundsätzlicher Ansatz im Marketing auch von Veranstaltungen ist die Kundenbindung .

Das MPS ist unbestreitbar  eine Marke geworden, an die sich Kunden binden. Oder eben auch nicht. Dieser Gedanke das MPS als Marke zu begreifen, an die man Kunden binden kann, könnte aus meiner Sicht weitergedacht werden. Ansätze sind hier da: Öjendorf als DAS herausragende MPS Ereignis, den Saisonhöhepunkt mit Superlativen zu verbinden bringt seit Jahren zehntausende Besucher nach Hamburg. Das große “Ö” ist da.  Warum nicht das verrückte “Kö” in Köln, das vornehme “Ka” in Karlsruhe oder das beschauliche “Bah” in Basthorst?  Damit signalisiert man die Ausrichtung des lokalen MPS und lockt Besucher mit bestimmten Interessen.

Eine sehr gute Überlegung aus meiner Sicht ist ist die Jahreskarte “Plus”. Hier sind die Campside Gebühren – ohne Auto – inbegriffen.

Ich würde eine Jahreskarte Premium vorschlagen – das Rundum Sorglospaket mit Automobilgebühr schon drin. Das macht für mich die Saisonnebenkosten planbar.

Was auch für die Planung 2015 überdacht wurde ist die Buchung bestimmter Bands.

Es ist extrem schwierig für den Veranstalter, hier die richtige Mischung zu finden, und Gisi wird sich bewusst sein, dass er es niemals jeden Recht machen kann.

Heerlageraction in HoWe 2012Aus Sicht des Veranstalters – könnte man meinen – ist das einfach.

Buch die Bands, die am meisten Fans ziehen und fertig. So einfach ist das allerdings nicht.

Es gibt extrem viel Beweggründe zum MPS zu gehen.

Einer der Hauptgründer für mich persönlich ist das musikalische Angebot. Und dazu genieße ich die Mischung aus Show, Party, den verrückten aktiven und passiven Teilnehmern das MPS. Das alles  muss stimmig in sich sein.

Andere setzen andere Schwerpunkte, aber bei allen ist´s die Mischung die es ausmacht.

Persönlich vermisse ich seit Jahren The Dolmen auf zahlreichen MPS – das soll sich ändern schreibt der Veranstalter. Ich find´s super.

Dazu fallen Bands weg, denen ich persönlich keine Träne nachweine, aber andere Fans des MPS todtraurig drüber sind.

Ich bewerte das so: Es gibt Zugpferde, die immens wichtig für das MPS sind, das sind sicherlich Saltatio Mortis, Omnia, Rapalje, Saor Patrol und Knasterbart. Diese zu buchen ist aus wirtschaftlicher Sicht sehr klug.

Der Rest ist Mischung- und wie sagt der Schwabe? Es ist halt Geschmäckle.

Da hat Gisi immer ein gutes Händchen bewiesen. Ich hab Vertrauen. Und freu mich, dass er The Dolmen im nächsten Jahr öfter buchen will.

Tja, und wie jedes Jahr vor oder nach der Saison gibt´s dann die Fraktion der Nörgler und Jammerer.

Man kann zu Gisis Kommunikation stehen wie man will – Tatsache ist, dass er Überlegungen und Planungen öffentlich macht. Und öffentlich diskutiert.

Hier die Preise als unverschämt, die schwierigen Rahmenbedingungen als öffentlichkeitswirksames Jammern zu bezeichnen ist einfach erbärmlich.

Liebe Nörgler: bleibt einfach weg.

Folgt den Regeln der Marktwirtschaft: wenn euch ein Preis – Leistungsverhältnis, ein Angebot nicht gefällt, nehmt es nicht wahr.

Kein Mensch zwingt Euch, zum MPS zu gehen.

Hört Euch gerne die Musik des Volkshochschulkurses “Walter von der Vogelweide” Klein Kleckersdorf an und lasst Euch vom Mittelalter A- Papst im richtigen Gebrauch der Sprache, dem korrekten Nähen des Gewandes und der richtigen, mittelalterlichen Zubereitung des Kräutertees beschreiben.

Ihr habt damit Euren Spaß.

Wir flippen bei Saor Patrol, Raplaje, Saltatio Mortis und Versengold aus.

In maschinengenähten, nicht authentischen und fantastischen Gewandungen.

Wir sind, was wir sein wollen. Seit mehr als 20 Jahren. Und nächstes Jahr auch. Gehabt Euch!

1 Gedanke zu „Das MPS – nach der Saison ist vor der Saison“

  1. mein lieber Bruder, dem ist nix hinzuzufügen. Sehr treffende Analyse, vielleicht überdenkt ja auch Gisi einige Deiner Vorschläge.
    Die Jahreskarte Plus liegt schon im Bücherregal und wir werden 2015 garantiert wieder viel Spass haben.
    Gott will es 🙂

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