MPS Telgte : Faun und nass bis auf die Haut

Celtica Pipes Rock beim MPS Telgte 2015Das war in vielerlei Hinsicht ein besondere MPS in Telgte: Zum einen ist es seit Jahren das erste MPS in Telgte, dem kein Lichtermarkt am Standort im Dezember folgt.

Dann ist es einer der ältesten bespielten Standorte und es ist ein festes Element in der Jahresplanung.

Das Gelände direkt an der Ems ist ja auch zu schön.

Zudem ist das MPS Telgte im letzten Jahr das für mich bisher schönste MPS gewesen, rein aus privaten Gründen, das hatte so gut wie nichts mit dem MPS selbst  zu tun.

Was also würde Telgte für mich 2015 bringen?

Wer nochmal nachlesen möchte, was vor einem Jahr in Telgte passierte, liest hier nach. Es gibt Parallelen.

Vorweg: Es war auch diesmal wunderschön und sehr erlebnisreich.

Ich bin letztendlich doch nicht alleine nach Telgte angereist,  sondern in sehr schöner Begleitung. Die war allerdings schon lange nicht mehr auf dem MPS war und kennt die Mittelalterszene eher  von den Fogelvrei Märkten her, die zwar anfänglich mit Gisi zusammengearbeitet haben aber dann einen anderen Weg gegangen sind.

Ich konnte und wollte meine Begleiterin nicht vom MPS überzeugen, jeder sei das was er oder sie will, und ich will MPS. Allerdings fand sie die Musik sehr schön und sie hat auch einige Künstler und Händler aus dem “richtigen” Mittelalterbereich getroffen, es gibt, vor allem bei Händlern, Überschneidungen.

Wie dem auch sei, wir bauten Zelt und Pavillon auf und wie im letzten Jahr brach dann die Hölle los, Gewitter,  heftigster Regen und  – schließlich zehn Leute unter unserem Pavillon.

Mit verschiedensten Sorten Whiskey (Danke für das Tasting!), tollen Gesprächen, gemeinsamen Grillen, Harfenspiel (mein Duisburger Freund Andreas hatte seine Harfe mitgebracht und er und meine Begleitung gaben eine Kostprobe ihres Könnens ab), gemeinsamen Singens (ja, wir trafen die Töne und es wurden kaum bis gar keine Trinklieder gesungen!).

Ein toller Abend! Mittlerweile, ich glaube, ich schrieb das schon einmal, ist der Freitag auf der Campside Kult,  und es wird überall gefeiert.

Der Samstag begann mit einem Besuch des Schwimmbades, nur knapp 400 m von der Campside entfernt und für MPS Besucher, die nur duschen wollten, kostete es  2,50 Euro Eintritt.

Ich hatte ja gehofft, das Gisi wie im letzten Jahr, Gartenduschen auf der Campside installiert, aber die Campside bietet in diesem Jahr nur Dixies, Flutlicht und oft auch Wasser zum Händewaschen. Mehr nicht.

Entsprechend wurde sie auch genutzt, es wurde keinesfalls so eng wie in den letzten Jahren. MPS_Telgte-125

Dies ist ein Trend, den ich ein wenig mit Sorge betrachte, denn die nachlassende Nutzung der Campside dürfte meiner Ansicht nach auf Rückgänge bei den Jahreskarten schließen lassen.

Der Samstag begann mit leichten Regen und wechselte dann zu einem tollen, sonnigen Vor- und Nachmittag über.

Ich habe mir die beiden Sets von Versengold angehört, die natürlich auch viel von ihrer neuen Scheibe “Zeitlos” gespielt haben, ein wenig Rapalje und Celtica Pipes Rock.

Abends kam ich in ein Dilemma: Ich liebe meine Bremer Jungs von Versengold über alles und die ein oder andere Ballade geht mir mächtig unter die Haut,  aber Faun ist so ziemlich das Allergrößte für mich, die genieße ich schon mit hunderten anderen Fans beim Soundcheck.

Leider überschnitten sich beide Sets, ich hatte jedoch Glück.

Die für mich schönste und wichtigste Ballade, “Vom Zauber des Wildfräuleins”,  konnte ich gerade noch hören, bis ich zu Faun rüber konnte und den letzten Rest des Sound Checks mitbekam.

Ich bekam sogar einen Platz direkt vor der Bühne und erstaunlicherweise konnte sich meine Begleiterin mit einer Kiepe auf dem Rücken später zu mir durchdrängeln.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Flüche sie geerntet hatte …

Faun waren gigantisch. Unter ihrem neuen Label sind zwei CD´s entstanden: “Von den Elben” und “Luna”.

Die CD “Von den Elben” hat die Fan Gemeinde von Faun damals tief gespalten: Vielen alten Faun Fans war die Musik zu sehr auf Mittelalter Mainstream ausgerichtet und deshalb “reiner Kommerz”.

Im Faun Forum entbrannten erbitterte Diskussionen, Verrat an der paganen Sache wurde den Faunen vorgeworfen.

Ich finde “Von den Elben”  auch nicht besonders gelungen, zumindest als Gesamtwerk nicht. Allerdings habe ich noch nie so ein schönes “Andro” gehört wie auf der CD oder bei den Live Auftritten.

Faun bleibt Live ihrer Linie treu und bringt alte und neue Stücke – und es klingt nicht wie Mittelalter Mainstream, es inspiriert, man träumt, man feiert, man tanzt.

Oli Satyr beim Faun Konzert Telgte 2015Um an dieser Stelle mal einen Seitenhieb von Steve von Omnia zu erwidern: Die letzten beiden CD´s von Faun waren, bis auf Andro III,  mit durchweg neuen Stücken besetzt. Bei meinen Lieblingen von Omnia höre ich auch auf den neuen Scheiben oft wieder alte Sachen, und die nicht mal neu interpretiert.

Nichtsdestotrotz sind Faun sowohl wie Omnia, die ja am Sonntag auftraten, sehr wichtige Bands für mich.

Es war wahrlich ein episches Faunkonzert, zumal sich der gelegentliche Nieselregen in einen Schauer und dann in mittelschweren Dauerregen verwandelte.

Trotzdem blieben sehr viele Leute vor der Bühne stehen und tanzten und feierten die Band.

Für mich ist die Musik der Band etwas ganz Besonderes. Die Faune haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, wie ICH mich in dieser Welt sehe und meinen Mitmenschen und der Natur gegenübertrete.

Und es war beim MPS Telgte  das erste Mal, dass ich meine “Hymne an Pan” nass bis auf die Haut erlebte und mit hunderten anderen Menschen in einem Platzregen OHNE Regenschirm erleben durfte.

Die Stimmung auf und vor der Bühne war unbeschreiblich und ich glaube nicht, dass die Faune dies sehr häufig so erlebt haben.

Eigentlich hatten wir vorgesehen, die Nachtkonzerte von Saltatio Mortis, Knasterbart oder Celtica noch einmal anzusteuern, aber ich muss gestehen, wir hatten, nachdem wir im Zelt einmal trocken wurden, keine Lust mehr, uns nochmal in den Regen zu wagen.

Der Sonntag fing an, wie der Samstag endete: Mit Regen. Soweit ich das mitbekommen habe, ist kein Händler aber das ein oder andere Lager abgesoffen.

Mittags sah die Ems schon recht gefährlich aus, Abends soll es dramatisch gewesen sein.

Wir ließen den Sonntag gemütlich angehen, Stände anschauen, eine Zuberrunde  (kann ich nur empfehlen!) und dann gegen 17:00 ab nach Hause.

Fazit: Ein einzigartiges, verregnetes MPS mit vielen Höhepunkten und für mich ein tolles Erlebnis.

Das Fotoalbum findet ihr hier.

An dieser Stelle noch einmal ein riesiges Dankeschön an die tollen MPS Mitarbeiter. Nass bis auf die Knochen bei der Einlasskontrolle und immer noch einen coolen Spruch auf den Lippen, das macht euch keiner nach.

Ihr seid für mich echte Vorbilder!

 

Freikarte zu gewinnen!

 

Das MPS Telgte war verregnet und es hat trotzdem Spaß gemacht. Deshalb verlose ich meine letzte Freikarte für ein beliebiges MPS 2015 für ein Foto irgend eines verregneten MPS. Schickt mir das an tomdaro@darodigital.de mit einer sehr kurzen Beschreibung, wo das war. Bis zum 24.8 veröffentliche ich das Foto mit der Beschreibung hier.

Das Foto, welches die meisten Likes bekommt, gewinnt die Freikarte.

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