Wenn ich Scheich wäre, würde ich Gisi´s MPS buchen um die Wüste zu bewässern.
14 Tage gab´s tolles Wetter in Dortmund, dann gab es den kostenfreien Markt vor der Dortmunder Westfalenhalle – und natürlich regnete es. Aber nicht viel und nicht lange und es tat der Stimmung 1 Stunde vor dem offiziellen Beginn der Party in der Dortmunder Westfallenhalle absolut keinen Abbruch.
Auf dem kleinen Markt war eine Bühne aufgebaut, auf der am Samstag Satolstelamanderfanz, Mr Hurley & die Pulveraffen und Faey aufspielten.
Ich traf natürlich jede Menge bekannte Gesichter und der Tenor war einhellig: Endlich geht’s los!
Der MPS Fan Blog hatte vorher Freikarten verlost, die Post hatte aber erst am Mittwoch geliefert so dass ich die Karten nicht mehr rechtzeitig verschicken konnte. Eigentlich war abgesprochen, dass die Gewinner auf der Gästeliste stehen – was aber auch nicht richtig klappte.
Wie gut das ich im “anderen Leben” Projektmanagement mache, so dass ich dieses Risiko einkalkuliert hatte und allen Gewinnern meine Handy Nummer durchgegeben hatte – so konnte ich die Karten persönlich überreichen. Nur Birgit kam nicht, ich hoffe, sie ist doch über die Gästeliste reingekommen.
Es wird im übrigen weitere Verlosungen im Laufe der Saison geben und es werden nicht nur Eintrittskarten verlost – doch dazu später mehr.
Die erste Band, die auftrat, war Metusa und ich war sehr, sehr gespannt, weil ich sie zum allerersten Mal ohne Anja erleben sollte.
Ich hatte im Vorfeld nicht so gute Kritiken gehört aber über Geschmack lässt sich gar trefflich streiten und ich wollte mir selbst ein Bild machen.
Alanna und Verena sollten den Weggang von Anja kompensieren und ich muss leider sagen – nach meiner Einschätzung ist das überhaupt nicht gelungen.
Zunächst einmal werden so ziemlich alle Stücke rockiger und schneller interpretiert, was ja bei dem einen oder anderen Song eine nette Variante ist, bei anderen aber nicht – dem Weltenwanderer beispielsweise.
Dann ist der Dudelsack überhaupt nicht präsent und die Stimme von Alanna rein gar nicht hörbar.
Verena hat eine tolle Stimme und in so vielen Stücken von Metusa steckt Herzblut, Idealismus und Begeisterung für das Thema – nur bringt Verena das überhaupt nicht rüber.
Durch die schnellere Interpretation der Stücke ist auf der Bühne auch mehr los, Dominik flitzt wie ein Kastenteufel über die Bretter, Katja versucht ebenfalls Elan in den Auftritt zu bringen, was ihr nicht so gut gelingt und das ganze Bühnenbild wirkt eher hektisch als interessant, spannend und dynamisch.
Hinzu kam bei mir, dass ich immer stärker den Eindruck hatte, dass Metusa zumindest in Teilen Saltatio Mortis kopierte. Insgesamt war ich mächtig enttäuscht und meine Freunde, die ich in Dortmund getroffen hatte, teilten diese Meinung.
Nichtsdestotrotz bekam Metusa tosenden Beifall und vor der Bühne wurde auch ordentlich getanzt.
Wie im letzten Jahr wurde der Umbau der Bühne zwischen den Auftritten der Bands schnell und professionell durchgeführt und es gab keine Zeitverzögerung.
Nach Metusa kamen die Cobblestones und die zogen ein richtiges Feuerwerk an Irish Folk auf. Das Markenzeichen der Band ist nach jedem Stück mit einem “Sláinte” auf die Gesundheit der Fans anzustoßen und zwar mit einem kräftigen “1 – 2 – 3 Sláinte!” Oder sie stoßen dann auch zweimal oder dreimal an. Je nach Lust und Laune und es macht richtig Spaß, ihnen zuzuprosten. Leider haben sie meine geliebte Molly Malone nicht gespielt, was aber dem Spaß keinen Abbruch tat.
Dann kam der große Auftritt von Corvus Corax, die sieht man ja leider nicht ganz so häufig beim MPS.
Die Band ist einfach ein Genuss, vor allem, wenn man härtere Klänge und schnellere Rhythmen mag.
Und nach einem erneuten Bühnenumbau kamen gleich Omnia, Fiddlers Green, Duivelspack Das Niveau und SaMo in rascher Folge.
Omnia stellte die neue Scheibe” Earth Warrior” vor, die ich in großen Teilen aber schon von den diversen Auftritten der Bands auf dem MPS 2013 kannte. Keine Frage, ich habe mir natürlich das neue Machwerk gekauft und auf der Rückfahrt nach Bremen dann gehört. Ganz ordentlich. Eine ganz große Überraschung stand allerdings auf der Bühne und die Damenwelt war sichtlich entzückt.
Sic Steve präsentierte – endlich! – einen neuen Gitarristen, Satrya, und wer wissen will, warum die Mädels vor der Bühne so begeistert waren schaut einfach mal auf der offiziellen Omniaseite nach!
Nach Omnia bin ich ein wenig auf dem Markt gewesen um mir dort Faey anzuhören. Die Band um Sandra Elflein spielte aus ihrem Debütalbum “Golden Apples” vor und es war klasse.
Sandra war früher Sängerin bei Faun und das neue Album wurde von Simon Michael Schmitt, Schlagzeuger bei Subway to Sally, produziert – das muss ja gut sein!
Nach soviel Pagan war dann auch wieder was flottes angesagt und ich habe mir dann innen Saltatio Mortis angehört. Ach was, bei der großen SaMo Show der Fans mitgewirkt, denn wenn man da vor der Bühne steht, kann man nicht stillstehen.
Und wenn doch ist man wahrscheinlich nicht mehr von dieser Welt …
Auf jeden Fall sah man die gute Nachricht sofort: der Tambour, Jean, hatte vor einigen Wochen vor dem Auftritt in Krefeld eine Gehirnblutung erlitten und stand erstmals wieder auf der Bühne.
Großartig, der Junge fetzte wie eh und je, ließ saloppe Sprüche ab und jeder freute sich, dass er wiederhergestellt war!
Das gab richtig Grund zu feiern und SaMo gab, sehr zur Freude des zahlreichen Publikums, jede Menge Zugaben.
Insgesamt war die Westfalenhalle nicht so gut besucht wie im letzten Jahr, ich schätze über den Abend verteilt waren vielleicht 4000 Zuschauer da – die kamen allerdings auf ihre Kosten.
Dummerweise waren zahlreiche Getränkesorten – vor allem Biere – sehr schnell ausverkauft. Schon nach den Cobblestones gab es im wesentlichen nur noch Metbier und Odins, das war nicht so gut gelaufen.
Oben die Sitzplätze waren auch nicht überall zugänglich, wurden aber später am Abend doch fleißig genutzt, es ist halt anstrengend, den ganzen Tag vor der Bühne zu stehen.
Die Verpflegung innen wurde durch den Betreiber der Westfalenhallen sichergestellt – ich bin allerdings auf den Markt gegangen, der Hanffladen erschien mir doch um etliches leckerer als Currywurst mit Pommes.
Die beiden letzten Auftritte – Feuerschwanz und Knasterbart – habe ich mir nicht mehr angeschaut und bin gegen Mitternacht ins Hotel.
Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung. Ich bin um zwei CDs reicher und freue mich auf den Start der Saison in Luhmühlen.
Hoffentlich bekomme ich bis dahin noch eine Verlosung hin, mal sehen, was das MPS Büro dazu sagt.
Auf jeden Fall solltet ihr diesen großartigen MPS Auftakt im schönen Rittergut Basthorst nicht verpassen, ich werde demnächst ein wenig recherchieren und darüber berichten! Bis dahin: “1 – 2 – 3 Sláinte!”